Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Bückeburg lehnt die Löschung des Landschaftsschutzgebietes für die Errichtung eines Hochregallagers, eine weitere Zersiedelung des Bückeburger Landschaftsraums und eine weitere Versiegelung wertvollen Bodens ab.
Sie betonen, dass das LSG Bückeburg-West/Sandfurth sich neben zahlreichen naturlandschaftsfachlichen Kriterien durch eine hohe Landschaftsvielfalt auszeichnet. Im Naturschutzgesetz sei das Landschaftsbild ein gleichwertiges Schutzgut wie der Schutz von Tieren und Pflanzen. Das gelte grundsätzlich auch, wenn, wie schon einmal bemerkt wurde, das betreffende Gebiet „nur“ zwischen zwei Straßen liegt. Das LSG habe eine Pufferfunktion für das angrenzende Naturschutzgebiet Hofwiesenteiche. Durch die für das Bauvorhaben notwendige Grundwasserabsenkung sind negative Auswirkungen auf den Wasserstand der Hofwiesenteiche zu befürchten. Der Erweiterungsbau beeinträchtigt das Landschaftsbild und zerstört damit indirekt auch den Erholungswert dieses umliegenden Gebietes.
Neben den umweltpolitischen Aspekten führt die Fraktion auch weitere Gründe an: „Wir können nicht landes- und bundesweit grundsätzliche Kritik an Massentierhaltung und -fleischproduktion sowie den Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie äußern und dann vor Ort genau diese Wirtschaft unterstützen.“ Auch hier in Bückeburg werden Leiharbeiter eingesetzt. Grüne sind nicht generell gegen Fleischproduktion und -konsum eingestellt, aber es ist zumindest grundsätzliche Skepsis angebracht.
Da geplant ist, in dem Neubau auch Waren anderer Hersteller zu lagern, die aus verschiedenen Richtungen mit LKWs angeliefert werden, sehen die Grünen die von Bauerngut angestrebte unmittelbare Nähe des Logistikzentrums zum Produktionsstandort nicht als zwingend notwendig an. Auch die von Bauerngut hergestellten Produkte müssen auf LKW verladen werden und können danach einige Kilometer weiter einen anderen Standort anfahren.
Die Ratsfraktion meint: „Es sollte eine Alternativfläche gesucht werden, damit Bückeburg dieser massive Eingriff in Natur und Landschaft erspart bleibt, oder nochmal überlegt werden, ob eine Verbesserung bzw. Veränderung auf dem derzeitigen Gelände möglich ist. Dies bleibt jedoch eine unternehmerische Entscheidung, und es wird noch Gegenstand von Diskussionen in den Gremien werden, ob und, falls doch, wie dies umzusetzen ist.“
Mit dem Projekt „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ setzen sich EDEKA, WWF und Bio-Anbauverbände wie der Mitbegründer Biopark gemeinsam für die heimische Tier- und Pflanzenwelt ein – wissenschaftlich begleitet durch das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung. Edeka und Bauerngut handeln gegen ihre eigenen Grundsätze, wenn geschützte und landwirtschaftliche Naturräume zubetoniert werden.
Die Stadt Bückeburg erweitert ihren Hafen zukunftsorientiert mit der Anbindung an Bahn, Schiffe und notfalls auch Lastkraftwagen. Ein Großkonzern wie Edeka und mit ihm Bauerngut müssen sich in der Logistik so verhalten, dass die Klimaziele eingehalten werden können. Ein Transport nur mit Diesel -LKW ist klimaschädlich.
Somit zeigen Bündnis 90/Die Grünen auf, dass es sich bei dem Vorhaben nicht nur um eine einzelne, lokal begrenzte unternehmerische Entscheidung handelt, sondern um einen Bestandteil einer komplexeren politischen Weichenstellung hin zu einer ökologisch vertretbaren Politik.
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